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Verwaltungsdirektion
Die Attraktivität der Universität Bern hängt stark von angemessener Finanzierung und Infrastruktur ab.
Markus Brönnimann

«Damit die Universität ihren Beitrag leisten kann, sind Wachstum und Weiterentwicklung notwendig.»

Universitätsleitung

Zukunftsfähigkeit im Fokus

Die Universität Bern sieht sich weiterhin mit einem strukturellen Defizit konfrontiert. Ohne einen Angleich der Grundmittel müssen künftig Drittmittel zweckentfremdet werden, um dies zu decken.

 

Von Markus Brönnimann, Verwaltungsdirektor

Finanzen 

Die Universität kann auf eine stabile Grundfinanzierung durch den Kanton Bern und den Bund zählen. Das ist eine wichtige Grundlage für das Funktionieren der Universität. Damit sich die Universität aber langfristig im nationalen und internationalen Umfeld behaupten und den von der Region erwarteten Beitrag leisten kann, sind Wachstum und Weiterentwicklung notwendig. Zweitens ist die Universität darauf angewiesen, dass der Kanton die von ihm beschlossenen Lohnmassnahmen finanziert. In beiden Punkten hinkt die Entwicklung der Grundmittel den Bedürfnissen hinterher und wir sind mit einem strukturellen Defizit konfrontiert.  

Im Berichtsjahr beläuft sich der Beitrag des Kantons Bern auf CHF 329.9 Mio. bei einem Gesamtumsatz von CHF 942.2 Mio. In unserer Rechnung haben wir insgesamt ein Defizit von CHF 34.1 Mio. erwirtschaftet.  Bei den Grundmitteln resultierte ein Verlust von CHF 43.5 Mio. Bei den Drittmitteln und Fonds beeinflusste die Erholung an der Börse das Finanzergebnis gegenüber dem Vorjahr positiv. Insgesamt resultierte bei den Drittmitteln und Fonds ein positives Ergebnis von CHF 9.4 Mio. 

Die Universität verfügt bei den Grundmitteln noch über Eigenmittelreserven, aus denen das Ergebnis ausgeglichen werden kann. Diese Reserve ist nun jedoch aufgebraucht. Wir stehen jetzt vor der Situation, dass wir weitere strukturelle Defizite statt aus Eigenmittelreserven aus Drittmitteln, die nicht für die Finanzierung der Struktur vorgesehen sind, werden decken müssen. Diese stehen damit nicht mehr für Investitionen in Innovationen in Forschung, Dienstleistung und Verwaltung zur Verfügung. Damit werden Mittel zweckentfremdet und die Universität wird geschwächt. 

Trotz des negativen Rechnungsergebnisses ist es für die Universität in der aktuellen Situation keine Option, auf die Sparbremse zu treten.  

«Wussten Sie, dass bei uns pro Jahr rund 10 Millionen Stunden gearbeitet werden?»





Markus Brönnimann, Verwaltungsdirektor

Infrastruktur 

Eine ausreichende und passende Infrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung, um im Bildungs- und Forschungswettbewerb bestehen zu können. Obwohl mit dem Forschungsgebäude auf dem Inselareal ein wichtiges Projekt auf gutem Wege ist, muss die Gesamtsituation weiterhin als kritisch beurteilt werden. Seitens der Universität wurden drei prioritäre Handlungsfelder identifiziert. Zum einen geht es um die Optimierung der Raumauslastung, die vorhandene Infrastruktur optimal zu nutzen. Hier gibt es sicherlich noch Spielräume, die durch Verdichtung und neue Arbeitsplatzkonzepte realisiert werden können. Das Grundproblem können wir damit aber nicht lösen. Hilfreich ist sicherlich auch die inzwischen umgesetzte Instandhaltungsvereinbarung mit dem AGG, dank der im Berichtsjahr über 180 Massnahmen realisiert werden konnten. Zweitens geht es um die zeitgerechte Bereitstellung von zusätzlichem Raum, wo wir nicht im erforderlichen Masse weiterkommen. Es fehlt insbesondere an Laborflächen. 

Das dritte Feld ist die Veränderung und Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen. Die Idee einer Immobiliengesellschaft für die Berner Hochschulen wurde gehört und wird nun diskutiert. 

Bei aller Unzufriedenheit möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich unterstreichen, dass die Zusammenarbeit mit den KollegInnen im AGG auf eine neue, sehr konstruktive Basis gestellt werden konnte. Auch wenn wir naturgemäss nicht immer einer Meinung sind, so ist es doch ein konstruktives Miteinander. Für diese Entwicklung bedanken wir uns bei den Kolleginnen und Kollegen im AGG. 

Programm «Fit for Future» 

Vor einem Jahr habe ich über den Workshop «Zukunft Arbeit» berichtet. Daraus konnte unter dem Titel «Fit for Future» ein Programm mit zwölf Handlungsfeldern entwickelt und vorangetrieben werden. 

Im Zentrum stehen die beiden Strategien «Strategie 2030» (Dachstrategie der Universität) und «Mensch in digitaler Transformation» (ein inhaltlich wichtiges Handlungsfeld). Um diese beiden Strategien gruppieren sich elf weitere Handlungsfelder, die sich in die Gruppen «Lehre», «Forschung und Innovation», «Organisation, Kultur und Management» und «Infrastruktur» unterteilen lassen. Die zwölf Handlungsfelder werden in unterschiedlichen Strukturen und Geschwindigkeiten bearbeitet und zentral im Programm «Fit for Future» koordiniert. 

Mit diesem Programm ist es gelungen, die Universität auf breiter Basis weiterzuentwickeln, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität langfristig zu sichern. 

Entwicklung bei den Drittmitteln

Grundmittel / Drittmittel: Einnahmen der Universität, die zur strukturellen Grundfinanzierung der Universität dienen, zählen als Grundmittel. Alle übrigen Einnahmen werden als Drittmittel ausgewiesen. Aufgrund der Trennung der Einnahmen nach Grund- und Drittmitteln lassen sich einzelne Positionen nur bedingt mit der Erfolgsrechnung nach Swiss GAAP FER vergleichen.

Mittel privater Sektor: Einnahmen von Privatwirtschaft, Privatpersonen, Stiftungen und ähnlichen Organisationen.

Bis 2016 wurden die Erträge der Dienstleistungsbetriebe unter Grundmittel verbucht, ab 2017 unter Drittmittel.

Die einzelnen Parameter können durch Klicken auf die Legende an- oder abgewählt werden.

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