«Internationale Standards sichern Vergleichbarkeit und steten Fortschritt in den Kernaufgaben der Universität.»
Universitätsleitung
Exzellenz, Transparenz, Glaubwürdigkeit, aber auch Respekt und Toleranz sind zentrale Werte, welche die Universität Bern pflegt und anhand derer sie die akademische Kultur stetig weiterentwickelt.
Von Prof. Dr. Heike Mayer, Vizerektorin Qualität
Chancengleichheit, Qualitätsentwicklung und nachhaltige Entwicklung sind drei auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Bereiche, mit denen sich das Vizerektorat Qualität befasst. Doch Werte wie Exzellenz, Transparenz, Glaubwürdigkeit und Toleranz, die wir als Universität pflegen wollen, verbinden diese drei Themenfelder. Ein Beispiel: Diversität ist eine wichtige Grundlage für exzellente Forschung, denn durch Vielfalt im Team, in den Perspektiven oder auch in den Methoden werden Forschungsfragen und -ergebnisse ständig hinterfragt. Es entstehen neue Ideen und Ansätze, die alte traditionelle Denkweisen und Methoden konkurrenzieren, herausfordern oder gar ablösen. Diversität und Vielfalt an einer Universität steigern letztendlich die Qualität der Forschung und Lehre. Qualität in Forschung und Lehre darf aber nicht losgelöst von nationalen und internationalen Standards betrachtet werden, denn diese sichern Vergleichbarkeit und steten Fortschritt in den Kernaufgaben der Universität. Lehre und Forschung finden aber nicht in im luftleeren Raum statt, sondern sind immer auch eingebettet in die grossen Herausforderungen ihrer Zeit. So ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft die nachhaltige Entwicklung, die eine Universität als Organisation vorantreiben soll und muss. Sie kann aber auch über Lehre und Forschung zu einem besseren Verständnis der komplexen Zusammenhänge in der nachhaltigen Entwicklung beitragen. Somit sind Chancengleichheit, Qualitätssicherung und nachhaltige Entwicklung zentrale Pfeiler für die zukunftsweisende Entwicklung der Universität Bern. Seit August 2023 darf ich mich als Nachfolgerin von Prof. Dr. Silvia Schroer gemeinsam mit meinen Teams im Vizerektorat Qualität diesen komplexen Zusammenhängen in den drei Bereichen widmen.
Gleichstellung und Chancengleichheit werden an der Universität Bern über vielfältige Massnahmen und Initiativen umgesetzt. Seit dem Herbstsemester 2023 gibt es eine Anlaufstelle für Universitätsangehörige, die von rassistischen Übergriffen betroffen sind, einen solchen beobachten oder Fragen im Bereich Rassismus haben. Sie bietet Beratung an, entwickelt Präventionsmassnahmen und leistet Vernetzungsarbeit. Zudem wurde das Papier «Schutz der persönlichen Integrität: Grundlagen der Universität Bern» erarbeitet und von der Universitätsleitung verabschiedet. Es dient als Orientierungshilfe und bündelt die relevanten Informationen. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten im 2023 Fragen rund um die hindernisfreie Universität. Die Abteilung für Chancengleichheit arbeitete an Konzepten für hindernisfreie Infrastrukturen mit und bietet Beratungen zum Thema Nachteilsausgleich an.
Im Sommer 2023 starteten 20 geflüchtete Studierende im Pilotprojekt Kompass UniBE. Die Teilnehmenden werden innerhalb eines Jahres auf ein Hochschulstudium vorbereitet. Neben Sprachkursen (Deutsch und Englisch) besuchen sie Kurse zu Lern- und Lehrmethoden und besuchen Vorlesungen. Das Programm stösst auf grosses Interesse, denn bei der ersten Anmelderunde gingen mehr als 70 Bewerbungen ein. Die Teilnehmenden haben sehr unterschiedliche fachliche, sprachliche und kulturelle Hintergründe. Ein Mentoringprogramm der Studierendenschaft der Universität Bern (SUB) und ein Fonds unterstützen die Teilnehmenden in ihrer Integration. Das Projekt wird finanziell unterstützt durch den Kanton Bern, das Staatssekretariat für Migration, die Burgergemeinde Bern und die Universität Bern.
Im Jahr 2023 wurde die Koordinationsstelle für Nachhaltige Entwicklung in die Abteilung für Nachhaltige Entwicklung umbenannt. Das Team erarbeitete und veröffentlichte den Nachhaltigkeitsbericht 2020/21 und die Treibhausgasberichte für die Jahre 2020, 2021 und 2022. Ein besonderes Highlight des Jahres war der Abschluss der Zusammenarbeitsvereinbarung «Bildung für Nachhaltige Entwicklung» zwischen der Universität Bern, der Pädagogischen Hochschule, der Berner Fachhochschule und dem Pädagogischen Hochschulinstitut NMS Bern sowie der Start des hochschulübergreifenden Hubs «Students4Sustainability» für studentische Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit.
Die Universität Bern konnte in den letzten Jahren eine sehr gute und vor allem auch gelebte Qualitätskultur entwickeln, dank der sie ohne Auflagen akkreditiert wurde. Zum ersten Mal wurden operative Gespräche mit allen Fakultäten durchgeführt. Die operativen Gespräche werden gemeinsam vom Vizerektorat Qualität und dem Verwaltungsdirektor koordiniert und dienen einer besseren Abstimmung zwischen den Fakultäten und der zentralen universitären Verwaltung. Dank dieser Gespräche entstand ein produktiver und konstruktiver Austausch zwischen den Vertretern und Vertreterinnen der verschiedenen Bereiche.