«Die Initiative Afrique integriert Aktivitäten und Beziehungen mit Bezug zu Afrika und fördert so Synergien und Zusammenarbeit.»
Universitätsleitung
Die Internationalisierung ist ein zentrales Ziel in der Strategie 2030 der Universität. In diesem Rahmen hat die Universitätsleitung im Jahr 2023 beschlossen, dass die Zusammenarbeit mit afrikanischen Universitäten und Forschenden einer der Schwerpunkte sein wird.
Von Prof. Dr. Hugues Abriel, Vizerektor Forschung
Unsere Universität unterhält seit längerer Zeit Beziehungen zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des afrikanischen Kontinents, die durch Initiativen wie das Nord-Süd-Programm des Nationalen Forschungsschwerpunkts (NCCR - 2001 bis 2013) und dessen Nachfolger, das Centre for Development and Environment (CDE), unterstrichen werden. Auch das Institut für Sozial- und Präventivmedizin hat zahlreiche Projekte zu Gesundheitsthemen in Afrika durchgeführt. In jüngerer Zeit hat die Wyss Academy for Nature ein Hub in Ostafrika, insbesondere in Kenia und Madagaskar, eingerichtet. Darüber hinaus muss man anerkennen, dass ein bedeutender Teil unserer Dozierenden und Studierenden eine afrikanische Herkunft hat. Zugleich sind sie in Netzwerken mit vielen Wissenschaftlern und Universitäten aus Afrika integriert. Und schliesslich sollte man auch die Jugend Afrikas berücksichtigen: mehr als 60 % sind jünger als 25 Jahre, was einen Pool von sehr ehrgeizigen Personen darstellt, die einen Beitrag zur globalen akademischen Gemeinschaft leisten wollen.
Dieser Schwerpunkt wird neu durch die Initiative Afrique verkörpert, die vom Vizerektorat Forschung und dem Vizerektorat Entwicklung initiiert wurde. Sie wird unsere anderen globalen Kooperationen ergänzen und unser Engagement für vielfältige und wirkungsvolle internationale Beziehungen verstärken. Dieses umfassende Programm ist auf Inklusivität und Integration ausgerichtet. Eine wichtige erste Errungenschaft der Initiative Afrique im Jahr 2023 war die Einrichtung von zwei Africa-Europe Clusters of Research Excellence (CoRE) in Partnerschaft mit den Netzwerken von europäischen Universitäten The Guild und dessen Partnerorganisation, der African Research Universities Alliance (ARUA). Prof. C. Faso vom MCID und Kollegen von der Universität Stellenbosch werden gemeinsam das CoRE "Genomics for Health in Africa" leiten, während Prof. T. Breu und Kollegen von der Universität Addis Abeba gemeinsam das Cluster "Sustainable Water and Land Resource Management for Human Well-Being" leiten werden. Darüber hinaus spielte die Universität Bern eine wichtige Rolle als Mitorganisatorin der XIX. Bienniale der International Association for the Study of the Commons (IASC) Konferenz in Nairobi, vor allem durch die Bemühungen ihres Instituts für Sozialanthropologie und des CDE. Die Konferenz war eine Plattform, auf der die Universität Bern ihr akademisches Fachwissen mit praktischen Ansätzen für ein nachhaltiges Commons-Management verknüpfen konnte.
Zusätzlich zu diesen Vorzeigeaktivitäten zielt die Initiative Afrique darauf ab, alle Forschungsaktivitäten unserer Universität, von Mitarbeitenden und Studierenden mit Bezug zu Afrika oder in Zusammenarbeit mit afrikanischen Forschenden besser zu integrieren und multidisziplinäre Synergien zu fördern. Beispielsweise waren Berner Forschende vor über einem Jahrzehnt an der Entwicklung und Verfassung der bekannten "11 Principles for Research in Partnership" der KFPE massgeblich mitbeteiligt, einem Dokument, das sich mit der Zusammenarbeit mit ressourcenbeschränkten Ländern befasst. Ein zentrales Anliegen unserer Initiative Afrique ist es, das Bewusstsein für diese Grundsätze aufrechtzuerhalten, um wirklich gerechte Partnerschaften zu fördern. Der Initiative Afrique ist es gelungen, bis Ende 2023 eine Community afrikanischer Forschender und Studierender mit einer Gruppe von Akademikerinnen und Akademikern zusammenzubringen, die ein starkes Interesse an afrikabezogenen Fragestellungen haben. Diese Gemeinschaft wird als "Sounding board" dienen, um unsere künftigen Aktivitäten zu lenken und zu priorisieren. So sind wir sehr zuversichtlich, dass die Initiative Afrique die Internationalisierungsbemühungen unserer Universität erheblich verstärken wird.