Die Weltmeere befanden sich 2023 über weite Strecken in einem Ausnahmezustand. Hintergründe und Auswirkungen erforscht Thomas Frölicher, Professor für Ozeanmodellierung.
«Marine Hitzewellen sind oft sehr schädlich für marine Ökosysteme», erklärt Thomas Frölicher. Sie können zu einer erhöhten Sterblichkeit von Vögeln, Fischen und Meeressäugern sowie zur Entstehung von schädlichen Algenblüten führen. «Zudem verursachen marine Hitzewellen Korallenbleichen, führen zu Verschiebungen von Fischgemeinschaften in kühlere Gewässer und tragen oft zum starken Rückgang des Meereises und zur Intensivierung von tropischen Wirbelstürmen bei», so der Forscher.
Die globale Erwärmung erhöhe zwar die Häufigkeit von Hitzewellen wie jener 2023 im Nordostatlantik. Vollständig erklären könne die Klimaerwärmung die Hitzewelle jedoch nicht, sagt Frölicher. Eine Reihe von natürlichen Faktoren stehe in Verdacht, dazu beizutragen. Dazu zählen beispielsweise schwächere Winde, die den Subtropenwirbel im Atlantik bremsen, oder das Ausbleiben des kühlenden Effektes von Saharastaub.