Politik und Verwaltung

Flickenteppich bremst Solarausbau

Ob sich eine Solaranlage auf dem Hausdach lohnt, hängt in der Schweiz stark von der lokalen Vergütung des Solarstroms und vom Strompreis ab – dies zeigt eine gemeinsame Studie der ETH Zürich und der Universität Bern. Das bremst den Solarausbau.

Um ihre Klimaziele zu erreichen, muss die Schweiz ihre Stromerzeugung aus Sonnenenergie massiv erhöhen. Fotovoltaikanlagen auf Ein- und Mehrfamilienhäusern spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie 42 Prozent des Potenzials auf allen Hausdächern ausmachen. Doch ob es sich finanziell auszahlt, in eine Anlage zu investieren, hängt stark vom Wohnsitz und dem lokalen Stromnetzbetreiber ab. Wie stark, hat erstmals eine Studie von Forschenden der ETH Zürich und der Universität Bern gezeigt. Die Studie wurde im Rahmen des Projekts «Sweet Edge» durchgeführt und vom Bundesamt für Energie in Auftrag gegeben. Um den Solarausbau zu beschleunigen, empfehlen die Studienautoren die Vorschriften und Vergütungen in der Schweiz anzugleichen. Solaranlagen könnten beispielsweise in allen Kantonen steuerfrei sein. Zudem sollten Investitionen in Gebäude, die jünger als fünf Jahre sind, absetzbar sein. «Die Schweiz gleicht hier einem Flickenteppich. Es ist weder fair noch verständlich, warum die Profitabilität von Solaranlagen so stark regional schwankt», sagt Isabelle Schmid-Stadelmann, Professorin für Vergleichende Politik am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Bern und Koautorin der Studie.

Übersicht