Materie und Universum

Kosmischem Eis auf der Spur

Mit 1,3 Millionen Franken fördert der Bund die Entwicklung eines neuartigen Raumfahrtinstruments unter der Leitung von Nicolas Thomas, Professor für Experimentalphysik an der Universität Bern. Damit soll in Zukunft Wassereis unter der Oberfläche von Kometen, Planeten und Monden untersucht werden.

Kometen sind grosse Brocken aus Eis und Staub. Sie gelten als Überreste des Materials, aus dem vor 4,5 Milliarden Jahren unser Planetensystem entstanden ist. Von der Erforschung von Kometen erhoffen sich Forschende also unter anderem Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung unseres Sonnensystems. «Bei Kometen ist es entscheidend, dass wir das Material und dessen Struktur unter der Oberfläche untersuchen können, denn auf der Oberfläche hat der Einfluss der Sonne alles verändert», erklärt Nicolas Thomas, Professor für Experimentalphysik an der Universität Bern. Nur so lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie sich im frühen Sonnensystem Staub und Eis miteinander verbunden haben, als die Sonne von einer protoplanetaren Scheibe aus Material umgeben war, aus dem schliesslich unser Planetensystem entstanden ist.

Das neuartige Instrument SUBICE soll also dereinst mit Raumsonden ins All fliegen und Wassereis unter der Oberfläche von Kometen, Planeten und Monden untersuchen. Gefördert wird das Projekt im Rahmen von MARVIS, einem Programm des Schweizerischen Nationalfonds (SNF). MARVIS steht für «Multidisciplinary Applied Research Ventures in Space», übersetzt «multidisziplinäre Projekte der angewandten Weltraumforschung». SUBICE war eines der beiden Projekte, die nach einer Evaluation durch den SNF und das Staatssekretariat für Wirtschaft, Bildung und Innovation (SBFI) ausgewählt wurden und das nun mit 1,3 Millionen Franken gefördert wird.

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